In den Medien dominieren Berichte von Versorgungsengpässen aus Großbritannien. Ein Blick nach Deutschland zeigt, wie kritisch die Lage im eigenen Land ist. Laut dem BGL-Chef Engelhardt fehlen 60.000 bis 80.000 LKW-Fahrer. Wo sind die Ursachen zu suchen?
Bis zu 30.000 Brummi-Fahrer gehen in Deutschland jährlich in Rente. Dem stehen ca. 15.000 neue Einstellungen gegenüber.
Ein Lkw Führerschein ist teuer und stellt mit ca. 10.000 Euro eine hohe Hürde da. Als es noch den Wehrdienst gab, konnten viele eine Lizenz zum Führen eines Lkw kostenlos in der Grundausbildung machen. Diese potenzielle Fahrerquelle ist bereits seit vielen Jahre versiegt.
Mit einem Bruttogehalt von durchschnittlich 2400 –2600 Euro liegt die Entlohnung der Lkw Fahren im deutschen Durchschnitt. Allerdings setzten viele Firmen in den letzten Jahren auf günstige Fahrer aus Ost-Europa. Dort sind immer noch Stundenlöhne von um die 3 Euro möglich. Das blockierte den Nachwuchs in Deutschland.
Das Image eines Truckerfahrers ist nicht mehr der, der es einmal war. Zu der unattraktiven Bezahlung kommen noch strukturelle Probleme. Es fehlen vor allem sichere Parkplätze und moderne, komfortable Fahrerkabinen. Überlasteten Autobahnen und Dauerbaustellen belasten die Fahrer zusätzlich.
Blick in die Zukunft
Autonomes fahren ist zum großen Thema geworden. Viele Unternehmen setzen auf Zeit und hoffen, dass die Fahrerproblematik sich in Zukunft durch die Digitalisierung entschärfen wird. Der Traum des fahrerlosen Transports wird geträumt. Bis großflächig unser Güterverkehr automatisiert läuft –inklusive des Be- und Entladene –werden wohl noch Jahrzehnte vergehen.
Ein Großteil der Transporte könnte auf den Schienen ausgelagert werden. Seit Jahrzehnten schafft es die Deutsche Bahn aber nicht die Schiene attraktiv zu machen. In den letzten 10 Jahren stieg der Anteil der Schiene von 16,4% auf 19% und das bei stark wachsendem Transportaufkommen.