Die Anzahl der Fusionen und Übernahmen in der Transport- und Logistikbranche ist im ersten Halbjahr aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen und geopolitischen Lage stark gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr gab es nur noch 85 Deals im Wert von mindestens 50 Millionen US-Dollar, während es zuvor 144 waren. Der Gesamtwert der Übernahmen erreichte den niedrigsten Stand seit zehn Jahren mit 34,3 Milliarden Dollar. Besonders betroffen war die Region Asien-Pazifik mit einem Rückgang von 41 Prozent, während in Europa und Nordamerika der Rückgang nur 17 Prozent betrug.
Die meisten Deals fanden im Bereich der klassischen Logistik und Lkw-Transporte statt, gefolgt von der Schifffahrt. Im Schienensegment wurden keine größeren Fusionen und Übernahmen verzeichnet, aber es gab 19 Transaktionen im Zusammenhang mit Hafen-, Flughafen- und Autobahnbetreibern.
Die geringe Aktivität im M&A-Markt weltweit kann auf drei Faktoren zurückgeführt werden: die unsichere geopolitische Lage, die abgeschwächte Konjunktur und die erschwerten Finanzierungsbedingungen aufgrund höherer Zinsen. Insbesondere Megadeals mit einem Wert von über 1 Milliarde US-Dollar waren betroffen. Im ersten Halbjahr 2023 gab es nur noch 5 solcher Deals, während es im Vorjahreszeitraum 19 waren.
Wenn man sich die Quartalsentwicklung ansieht, zeigt sich ein rückläufiger Trend seit dem dritten Quartal 2022. Allerdings gab es im zweiten Quartal 2023 mit 43 Deals fast genauso viele wie im ersten Quartal. Dies könnte auf eine gewisse Stabilisierung hinweisen, die parallel zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung verläuft. Es ist auch erwähnenswert, dass der Rückgang der Aktivität in der Transport- und Logistikbranche ähnlich ist wie in anderen Branchen. Der Anteil der Fusionen und Übernahmen an allen Deals in der Wirtschaft liegt mit 3,7 Prozent nur geringfügig unter dem Zehn-Jahres-Durchschnitt.